„Girls go Technik“: Aktionstag an der Technischen Akademie in St. Andrä

Beim Aktionstag: Bürgermeisterin Maria Knauder, Landesrätin Sara Schaar, Technische-Akademie-GF Manfred Vallant, Frauenbeauftragte Martina Gabriel, Sigrun Müllneritsch von EqualiZ und Vize-Bürgermeister Andreas Fleck (von links) - Fotohinweis: Büro LR.in Schaar
Seit dem Jahr 2018 wird das Projekt „Girls go Technik“ im Auftrag des Referates für Frauen und Gleichstellung des Landes Kärnten vom Verein EqualiZ umgesetzt. Das Projekt hat zum Ziel, geschlechterreflektierende Berufs- und Bildungsangebote mit besonderem Fokus auf die Erweiterung des Berufswahlspektrums um technisch-handwerkliche Berufsfelder von Mädchen und jungen Frauen zu setzen.

Positiver Trend

„Mädchen und junge Frauen sind in technischen, handwerklichen und naturwissenschaftlichen Berufen noch immer nicht so stark vertreten wie Burschen, auch wenn mittlerweile ein positiver Trend zu bemerken ist. Bei ,Girls go Technik‘ ist es uns wichtig, die für Frauen eher untypischen Branchen – auch anhand weiblicher Vorbilder – aufzuzeigen. So können ungeahnte Talente entdeckt und weiter ausgebaut werden“,

sagt Frauen-Landesrätin Sara Schaar.
Um tatsächliche Gleichstellung zu erreichen, bedarf es gezielter Maßnahmen und Erprobungsmöglichkeiten, damit junge Frauen eine bewusste Berufs- und Bildungsentscheidung treffen.

Aktionen das ganze Jahr über

Im Jahr 2023 ging das Projekt mit viel Elan und neuen Inhalten ins fünfte Umsetzungsjahr. Im Februar fand z. B. die Kärntner Lehrlingsmesse sowie die damit verbundene Vorbild-Schulung von Lehrlingen aus technischen Betrieben statt. Ziel dieser Schulung war es, den Lehrlingen näherzubringen, wie sie insbesondere junge Frauen ansprechen können, um sie für technische Ausbildungen zu motivieren.

„Je besser Jugendliche und die breite Öffentlichkeit geschlechterspezifische Sozialisationsprozesse verstehen, desto eher wird die Berufs- und Ausbildungswahl vom Geschlecht losgelöst stattfinden und durch die Orientierung an individuellen Stärken und Fähigkeiten ersetzt“,

berichtet Christine Erlach, Geschäftsleiterin von EqualiZ.

Sommercamps

Im Juli wurde dann das praktische Arbeiten in den Fokus gerückt, um für Mädchen und junge Frauen möglichst viele und unterschiedliche Berührungspunkte mit Technik und Handwerk zu schaffen. In den Sommercamps im Lavanttal sowie im Drautal bekamen die teilnehmenden Mädchen die Möglichkeit, in regionale Unternehmen und (Aus-)Bildungsbetriebe hineinzuschnuppern.

„Dort wurden Mädchen motiviert, neue und für sie bislang ungewöhnliche Ausbildungswege zu gehen. Sie gewannen Einblick in die berufliche Praxis und konnten den Arbeitsalltag hautnah miterleben und ihre Fähigkeiten gleich ausprobieren“,

so Martina Gabriel, Frauenbeauftragte des Landes Kärnten.

Aktionstag in St. Andrä

Wegen des großen Andranges auf die Sommercamps wurde im Herbst ein Aktionstag ins Leben gerufen, der heute, Donnerstag (19. Oktober 2023), an der Technischen Akademie St. Andrä mit rund 80 Schülerinnen stattfand. Mädchen ab der 6. Schulstufe erkundeten mit ihren Lehrkräften die Technische Akademie, sammelten praktische Erfahrungen, stellten ihre handwerklichen Fertigkeiten auf die Probe, lernten weibliche Vorbilder (Lehrlinge) kennen und vernetzten sich mit technischen Unternehmen und Institutionen der Region. Mit dabei waren die Technische Akademie, die Firmen Geislinger, Konrad Forsttechnik, Mondi Frantschach, PMS Elektro- und Automationstechnik, Schwing St. Stefan, AMS Wolfsberg, BBOK sowie EqualiZ.

Gegen den Fachkräftemangel

Manfred Vallant, Geschäftsführer der Technischen Akademie, sieht in dem Aktionstag vor allem eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und das teilweise noch ungenützte Potenzial an Mädchen und jungen Frauen voll auszuschöpfen:

„Die Entwicklungen in der jüngsten Vergangenheit zeigen ganz klar, dass Lehrstellen, die nicht besetzt werden können, stark zunehmen. Deshalb möchten wir Mädchen Berufsorientierung abseits traditioneller Rollenbilder ermöglichen. Ebenso möchten wir den Jugendlichen die Botschaft vermitteln, dass die Lehre viele Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen bietet.“

Quelle: LPD Kärnten