WOHIN bei psychosozialen Problemen?

„Ein Klick genügt – und schon werden Familien, Kinder und Jugendliche mit psychosozialen Problemen an die für sie richtige Unterstützungseinrichtung gelotst. Ohne Umwege, ohne mühsames Suchen. Möglich macht das die neue Maßnahme des Landes Kärnten, der Kärntner Soziallotse“,

informierte heute, Dienstag, Sozialreferentin Beate Prettner bei einer Pressekonferenz.

„Wir haben in den vergangenen Monaten intensiv daran gearbeitet, unsere zahlreichen Angebote, die wir für Kinder, Jugendliche und Familien im psychosozialen Bereich entwickelt haben, quasi unter ein großes Ganzes – unter ein Dach – zu bringen. Dieses Dach wird es den Kärntnerinnen und Kärntnern wesentlich erleichtern, schnell und unkompliziert zu dem für sie richtigen Unterstützungs- und Hilfsangebot zu kommen“,

betonte Prettner.
Wie die Sozialreferentin erklärte, verfüge Kärnten derzeit über mehr als 300 Organisationen – dazu gehören sowohl große Träger, als auch kleinere Vereine und Ein-Personen-Unternehmen -, die betroffenen Familien in belastenden Situationen helfen.
„Diese mehr als 300 Organisationen bieten wiederum gut 1000 unterschiedliche Angebote und Leistungen an. Genau dieses vielfältige Angebot muss der Kärntner Bevölkerung vermittelt werden – und zwar maßgeschneidert und nach dem individuellen Bedarf! Und genau darum geht es bei WOHIN – der Kärntner Soziallotse,“
betonte Prettner. Übrigens: WOHIN steht für Welche Organisation hilft in (meiner) Nähe? Die Website des Kärntner Soziallotsen ist online.

„Und zwar unter der Adresse www.wohin.or.at. Man betätigt einfach einen Button und stellt seine Anfrage. Die Antwort erfolgt 12 bis maximal 24 Stunden später“,

so LHStv.in Prettner.
Wie der Kärntner Kinderschutzbeauftragte Raphael Schmid erklärte, werde WOHIN ab Dezember im Vollausbau stehen.

„Vollausbau bedeutet: Es wird zum einen eine Chat-Beratung geben und zum anderen kann man sich dann auch telefonisch – Montag bis Freitag von 8 bis 13 Uhr und zusätzlich am Montag, Mittwoch und Freitag von 17.30 bis 19 Uhr – an den Kärntner Soziallotsen wenden. Die Nummer lautet 0800 999 117.“

Schmid zeigte sich überzeugt:

„Der Soziallotse ist der Garant dafür, dass man Umwege ausschaltet. Er wird dazu beitragen, dass in Kärnten kein Kind und keine Familie zurückgelassen werden.“

Und er versicherte:

„Bei Bedarf werden die Telefonstunden erhöht. Schriftliche Anfragen über die Website sind ohnehin rund um die Uhr möglich.“

Für Projektleiterin Stephanie Venier „geht ein Herzensprojekt in Erfüllung.“ Sie betonte, dass WOHIN

„nicht der Herold ist, der einfach nur Kontaktdaten bekannt gibt, sondern mit geschulten Fachkräften zunächst den konkreten Bedarf der Betroffenen eruiert und diese dann zu dem für sie richtigen Hilfsangebot lotst. Wir sind die erste Organisation, die den gesamten sozialen Angebotsbereich in Kärnten abbildet und daher wirklich als ein Wegweiser fungieren kann“,

sagte Venier. Offen stehe das Angebot nicht nur Privatpersonen, sondern auch Fachkräften – etwa Pädagogen, Ärzten, Psychologen, die für ihre Klienten weitere Hilfsangebote in deren Nähe auskundschaften wollen.

„Wir sehen uns als Leuchtturm, der Sie auch bei ungünstiger Sicht sicher in den Hafen lotst“,

meinte Venier.

„Mit „Wohin – Der Kärntner Soziallotse“ schafft Kärnten eine ganz wesentliche Maßnahme, um noch mehr KärntnerInnen ganz gezielt und unkompliziert helfen zu können“,

sagte Prettner.

„Wir wissen und beobachten, dass in den vergangenen Monaten die mentalen Belastungen gestiegen sind – und damit Probleme wie Erschöpfung, Ängste, gestörtes Essverhalten, Depressionen… das Spektrum ist groß. Vor allem vor diesem Hintergrund wird der Kärntner Soziallotse eine ganz wichtige Einrichtung sein.“

Übrigens: Für die Pilotphase von Oktober 2021 bis 30. Juni 2022 werden sich die Kosten auf etwas mehr als 200.000 Euro belaufen.